#TakeCareResidenzen, Projektzeitraum Februar bis März 2021
Im Hinblick auf ein zukünftig geplantes, interaktives Theaterprojekt für Jugendliche wurde die Recherchezeit genutzt, um zu untersuchen, welche sexistische Narrative, Normen und Schönheitsbilder an junge Frauen* und Mädchen* herangetragen werden: Welche Zuschreibungen werden mit ›Weiblichkeit‹ verbunden, welche gesellschaftlichen Regeln und Tabus leiten sich daraus ab und welche Rolle spielt Scham als Kontroll- und Machtinstrument?
»Die Ideale der ›Mädchenhaftigkeit‹ – Jugendlichkeit, Fröhlichkeit, Vitalität und Unkompliziertheit – werden dem Alter – assoziiert mit Schwermut und Makel – gegenübergestellt. Die – ›Weiblichkeitsarbeit‹ besteht darin, durch Konsumstrategien, kosmetische und modische Maßnahmen sowie ›Techniken zur Selbstpflege‹ an der eigenen richtigen weiblichen – fröhlichen – vitalen – jugendlichen – pinken (manchmal auch zitrusfarbenen) ›Identität‹ zu arbeiten.«
Bettina Wuttig in »Handreichung – Mädchen*arbeit reloaded«, S. 55 und »Grundbausteine einer Theorie des Jungen-Mädchens« von TIQQUN
Aus der Recherche entwickelte sich die Konzeptionsidee der NEW YOU ACADEMY. Ein fiktiver Ort, an dem neue Regeln zu Schönheit, Körper, Sexualität, Verhalten, Essen etc. aufgestellt und ins Absurde geführt werden. Sie wird zum Ausgangspunkt der Irritation und provoziert die Frage, wer hier die Regeln macht und wie man sie ändern kann!

Franziska Dittrich schloss 2012 ihr Studium der Zeitgenössischen Puppenspielkunst an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin ab. Seit 2011 ist sie als freischaffende Puppenspielerin und Darstellende Künstlerin für Theater, Film und Fernsehen tätig. Unter anderem spielte sie in Inszenierungen am Schauspielhaus Bochum, Theater Dortmund und Schauspiel Leipzig. Sie arbeitete mit internationalen Puppencompanys wie Theatre Rites (UK) und Papermoon Puppet Theatre (IND) und wirkte als Puppenspielerin für das ZDF und in diversen Kurzfilmprojekten mit. Ihre Arbeit umfasst die Animation unbelebter Dinge – von klassischen Puppenformen bis zu Objekttheater, Maskenspiel, Großpuppen und Materialanimation. Sie ist Teil des Salon-Kollektivs, das seit 2015 die performativ-diskursive Reihe »Der Dystopische Salon« veranstaltet sowie Gründungsmitglied der Retrofuturisten, einer freien Company für modernes Figurentheater in Berlin.