Vom 13. Juli bis 9. August untersuchen Friederike Schmidt-Colinet, Robert Läßig, Li Lorian und Carlos Franke im Rahmen der Forschungsresidenz 2020 der Schaubude Berlin, welches poetische Potenzial in Erkennungsmechanismen von Algorithmen liegt.
Was passiert, wenn wir die Wahrnehmungsmöglichkeiten eines Computers ernstnehmen? Welche neue Welten kann ein Algorithmus erzeugen? Was für Gedichte kann er hervorbringen und was haben wir eigentlich von alldem?
Um diese und weitere Fragen zu erforschen, vergleichen die Künstler*innen Inszenierungspraktiken im Objekttheater mit Bilderkennungsmechanismen. Sie hoffen dabei nicht nur Neues über Algorithmen zu lernen, sondern auch neue Erkenntnisse und Vorgehensweisen für das Objekttheater zu gewinnen.

Biografien
Friederike Schmidt-Colinet absolvierte das gestalterischen Propädeutikum an der ZHdK Zürich, studierte danach Bühnenbild an der UdK Berlin, und anschließend Angewandte Theaterwissenschaft an der JLU Gießen. Außerdem absolvierte sie ein Gastsemester an der Falmouth University in England, wo sie Illustration:Authorial Practice studierte. Sie realisiert Installationen und Performances (zuletzt morbus helveticus am Stadttheater Gießen, 2019), ist als Bühnenbildnerin tätig (zuletzt für Die Barbaren am Landestheater Marburg, 2019) und stellt Kunstbücher her. Dabei interessiert sie sich für Vorgänge der Verräumlichung und für kreative Erzählweisen mit Bildern und Objekten. Zur Zeit erforscht sie zusammen mit Li Lorian Bild- und Buchformate als performativen Raum sowie den Zusammenhang von Gender-Identität und Landschaft (im Rahmen der Postgraduiertenförderung »Künstlerisches
Forschen« der Hessischen Theaterakademie).
Robert Laßig studierte in Gießen Angewandte Theaterwissenschaft und absolvierte Gastsemester an der HfG Offenbach (Bühnenbild), der ZHdK Zürich (Regie) sowie der THM Gießen (Informatik). Er arbeitet im Performance- und Theaterbereich als Licht-, Video- und Interaction Designer mit Sensoren, Lötkolben, Microcontrollern und
Sourcecode. Bisher war er an Produktionen bei der Prague Quadrennial und den Treibstoff Theatertagen Basel beteiligt. Zurzeit tourt er als Roboteroperator und Technischer Leiter mit der Produktion Uncanny Valley von Rimini Protokoll.
Li Lorian is a multidisciplinary artist and performer. An artist-in-residence in Mamuta Art and Media Center in Jerusalem (2012), Schloss Bröllin International Art Research Location (2015), Arad Art and Architecture Residency Program (2015) and Akademie Schloss Solitude (2016, 2017), there developed the piece Exodus, selected for the
Berliner Festspiele – Theatertreffen Stückemarkt (2018). She is co-founder of Pandora Collective for contemporary puppetry and object theater (2010-2019). A graduate of the School of Visual Theater in Jerusalem (2011) and the ‘Hamama’ program for artistic puppetry for children (2012). She currently finishes her MA studies at the Institute for Applied Theatre Studies in Gießen (2020), supported by the DAAD.
Carlos Franke kam über ein Studium in Physik, Philosophie und Musikwissenschaft in Heidelberg zum Theater. Seit 2013 lernt und lehrt er am Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft. Er ist in verschiedenen Konstellationen, auch solo, als Darsteller, Spezialeffektedesigner und Programmierer an Kunst- und Theaterprojekten
beteiligt, zuletzt im Rahmen der Prager Quadriennale und des West-Off-Festivals 2019. Das Solo für die Fische (Paris 2018, Gießen 2019) kommuniziert mit Fischen auf Bildschirmen.
www.the-schaubies.net
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